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Sinnlichkeit hat kein Alter

2011 wurde ich 50!
2011 war meine Scheidung!
2011 habe ich meine erste Fotoausstellung gemacht! 120 Leute kamen.
Es war ein grosser Erfolg.

Das war ein sehr bewegtes Jahr.
Und von da an war alles anders.

Wie ich mich fühlte?

Schei**e und befreit, einsam und getragen, frustriert und voller Tagendrang, tief drinnen verletzt und neugierig, auf alles, was kommen würde. Etwas war aber ganz klar, ich spürte ein wohliges, sicheres und tragendes Vertrauen.
Alles wird und ist gut!

Auf die Einladung hin an der Blogparade zum Thema «50 Jahre ICH» von LEMONDAYS – DAS WECHSELJAHREMAGAZIN mit meinem Lieblingsthema «Weiblichkeit, Sinnlichkeit und Sexualität» teilzunehmen, schreibe ich mit grosser Leidenschaft diesen Blogartikel. Ich habe einiges zu erzählen. . .  na ja, Intimes auch . . . aber vor allem verkünde ich mit Inbrunst und Vehemenz: Sinnlichkeit hat kein Alter!

Aber zurück zu 2011!

In meiner eigenen viel zu grossen Wohnung – ich dachte ja, dass wir nach dem Hausverkauf da zusammen hinziehen würden – sass ich und es wurde mir wie ein weiterer Schlag ins Gesicht bewusst: «Hey, Frau, du bist alt! Du bist 50! Du gehörst zum alten Eisen! Dich wird niemand mehr wollen»

Über die Beziehung mit meinem Ex-Mann definiert, war ich plötzlich ohne Mann und darum nix wert. Ich war verletzt, tief verletzt, betrogen worden, in meinem Selbstwertgefühl als Frau tief getroffen und das nach Jahren von einfach hingenommener emotionaler Verwahrlosung in jeder Beziehung, ein Häufchen Elend, mich in meinem Selbstmitleid suhlend.

Ich wäre nicht ich!

Dieses harte hit-the-ground-with-my face hat mich animiert, wie Phönix aus der Asche Neues zu wagen. Ende 2012 kündigte ich Job und Wohnung und ging 6 Monate reisen, ALLEINE: Nordindien, Thailand, Bali, Nepal. Ich holte nach den gesundheitlichen Folgen der Trennung meine körperliche Kraft zurück, indem ich in Bali intensiv Ashtanga Yoga praktizierte, in Nepal drei Wochen lang trekken ging und zwei Mal auf über 5200m hochstieg. Zurück in der Schweiz konnte ich nicht wieder in meinen alten Job als Lehrerin zurück, obwohl der für ich freigehalten worden war. Ich musste neue Wege gehen und ich ging sie, wow!

Mittlerweile war 2015 und ich spürte, dass mich nichts mehr in der Schweiz hielt, ich wollte raus und vor allem ich wollte meine Leidenschaft für’s Reisen mit arbeiten verbinden. Daher entschied ich mich eine Stelle an der Schweizer Schule in Barcelona anzutreten und dieses Abenteuer hatte noch viel mehr an Neuem an sich, als ich gedacht hatte.

Meine Blockaden

Zufällig hatte ich auf Facebook einen Post gelesen, der über die Befreiung von emotionalen Blockaden durch eine Yoni-Massage berichtete. Dieser Post ist mir «einfach so» zugefallen 😉 und ich ging sofort in Resonanz damit, obwohl ich nicht wirklich verstand, wie das funktionierte. Aber da fiel schon mal das Wort «Tantra». Was ich verstand, war, dass man mit Tantra persönliche Blockaden in Bezug auf die eigene Sexualität und damit auf die gesamte Persönlichkeit lösen konnte.

Etwas war mir klar: Blockaden hatte ich. Währen der langjährigen Beziehung mit meinem Ex-Mann war ich sehr scheu und passiv gewesen, wenn es um Sex ging aber auch sonst war ich angepasst und dienend. Ich hatte Angst vor Männern. Mit der Scheidung sackten meine Selbstsicherheit, mein Selbstvertrauen, mein Selbstwertgefühl, mein Selbstglaube, mein Selbst-weiss-ich-was-sonst-noch noch weiter ins Kellergeschoss: Ich war in Bezug auf Sinnlichkeit und Sexualität auf einem totalen Nullpunkt gekommen.

Tantra, meine Renaissance

Im Frühjahr 2016 meldete ich mich an den ersten Tantra-Basiskurs an. Um 9.00 Uhr an einem Samstagmorgen ging es los. Am Eingang stehend hatte es mir die Magengegen zugeschnürt und ich wäre am liebsten wieder nach Hause gegangen, derart hatte ich Angst mich auf dieses Unterfangen einzulassen. Aber wenn ich mich mal für etwas entschieden habe, gebe ich sehr selten auf. Also, Giulietta, geh rein in die Höhle des Löwen!

Es empfing mich eine selten erlebte Freundlichkeit, Harmonie und Liebe, ja Liebe, so dass ich mich etwas entspannen konnte. Zwei Tage transformierende Übungen und persönliche Gespräche, zweit Tage Rotz und Wasser heulen, zwei Tage verarbeiten von Schmerzen und Verletzungen veränderten mich von Grund auf. Ich durfte dem Mann, dem Shiva, dargestellt durch die Männer des Kurses neu begegnen. Ich durfte ihnen in die Augen schauen und merken, dass jeder etwas Göttliches und etwas absolut Liebenswertes in sich trägt. Ich selbst wurde verehrt und geehrt und in mir sahen die Männer diese göttliche Shakti, die Frau, die ich bin. Diese spirituelle und sehr respektvolle Sichtweise war für mich eine Offenbarung.

Zwei Monate später absolvierte ich einen Tantra-Kurs nur für Frauen, bei dem es darum ging, unsere weibliche Essenz in uns selbst zu entdecken, wahrzunehmen zu akzeptieren und mit Genuss zu leben. Diese angeborene Shaktienergie war es, die ich für mich selbst als eine ungeheure Kraft wahrnahm und die mich so viel selbstsicherer und mutiger machte.

Im Sommer reiste ich wieder nach Asien und in Tokyo schrieb ich einen Brief ans Universum: Ich bin bereit für eine neue Beziehung mit einem Mann. Die Hausaufgaben sind gemacht! Tief in mir spürte ich, dass ich nun genügend Sicherheit hatte, um ein solches Abenteuer zu wagen. Auf dieser Reise nach Asien wurde es mir auch klar, dass ich auch ganz gut alleine zurechtkommen kann im Leben. Ich muss das Glücklichsein nicht von einer Beziehung mit einem Mann abhängig machen.

Ein halbes Jahr später beim nächsten Tantrakurs habe ich meinen Lebenspartner kennen gelernt, mit dem ich nun seit über drei Jahren glücklich zusammenlebe, hier in der Nähe von Barcelona. Zusammen haben wir viele Tantra-Workshops besucht und auf dieser Welle reiten wir nun.

Heute bin ich 58 und lebe ein sexuell erfülltes Leben mit meinem Partner, lebe dort, wo ich leben will, habe mich weiter ausgebildet und mache meinen Traumjob: Ich bin Empowerment und Sexual Coach und spirituelle Mentorin.

Alles ging erst dann in die Richtung, wie ich sie mir wünschte, als ich anfing, mich selbst als das wahrzunehmen, was ich bin: Ein sinnliches und sexuelles Wesen, eine Frau mit angeborenen weiblichen Attributen.

Erst als ich begann, diese Seite von mir selbst auszudrücken, . . .

Erst als ich mich traute mich zu äussern, sichtbar und mutig zu sein, . . .

Erst als ich die Vergangenheit anging und nochmals in diese starken Gefühle des Verletztseins eintauchte, um sie loszulassen, . . .

Erst als ich verziehen hatte, . . .

Erst als ich mich mit meiner Herkunft auseinandersetzte, mit meiner Mutter und all dem, was ich einfach so unbewusst von ihr übernommen hatte,  . . .

Erst als ich meinem Vater all das zurückgegeben hatte, was ich als Kind übernommen hatte, . . .

Erst als ich es mir selbst erlaubte so zu sein, wie ich wirklich bin, . . .

Erst dann klappte auf einmal alles in meinem Leben.

Bewusst gelebte Shakti-Energy

Weiblichkeit, Sinnlichkeit und Sexualität, im Tantra Shakti-Energy genannt, sind uns angeboren ein ganzes Leben lang. Wir haben von unseren Müttern in dieser Hinsicht etwas anderes vorgelebt und anerzogen bekommen.

Eine sinnlich und sexuell «aktive» Frau ist eine Schlampe, wurde verachtet und abgestempelt, aber mit Neid beobachtet, genauso in meiner Familie passiert. Also übernahm ich für mich, dass es nicht gut ist, sinnlich und sexuell aktiv zu sein. Das ziemt sich nicht. Bei uns zu Hause war Sexualität kein Thema, so wie wohl in den meisten Familien auch nicht. Verständlich, denn unsere Eltern hatten diesbezüglich auch nichts mitbekommen.

Über Sex redet man nicht, zumindest nicht so, dass es über «Ich hatte Sex mit XY und es war ok, geil, gar nicht gut, etc.» geht. Nicht in der Familie, nicht unter Freundinnen (ich habe es zumindest nie erlebt) und auch bei Paaren ist die Kommunikation über die Sexualität nicht einfach. Dazu kommt, dass Frauen erfahrungsgemäss grössere Mühe haben, sich über Sexualität, ihre Vorlieben und Wünsche zu äussern als dies Männer tun.

Wie ist denn die weibliche Sexualität?

Und die männliche?

Wo liegen die Friktionspunkte?

Wir Frauen wissen kaum was über die Männer und umgekehrt?

Sinnlichkeit heisst, meine Sinne im Wahrnehmen von allem, was vorgeht, aktiv zu halten, im Moment präsent zu sein, Mindfulness pur.

Sinnlichkeit heisst, dass ich mich einfach dem Genuss und der Lust hingebe und mich verführen lasse, einfach weil es Spass macht und schön ist. Den Kopf ausschalten, die Kontrolle abgebe und mich dem Spiel und der Lust hingebe: Surrender!

Uns wurde NICHT beigebracht, wie sich eine entspannte Sinnlichkeit anfühlt.

Uns wurde NICHT beigebracht, wie eine gesunde weibliche Sexualität sein kann. Uns wurde NICHT beigebracht, wie eine natürlich gelebte Weiblichkeit mit ihrer Intuition, Kreativität, Emotionalität, Rezeptivität, dieses weiche Nähren und warme Pflegen sein kann. Wir sind in einer männlich dominierten Gesellschaft aufgewachsen, haben beigebracht bekommen, dass man nur mit männlichen Attributen weiterkommt, dabei sind die weiblichen Kräfte genauso effizient und erfolgsversprechend und vielleicht die einzige Chance für unsere Welt. (Ich habe nichts gegen das Männliche, im Gegenteil, aber ich strebe nach Ausgleich, nach dem, dass wir Frauen leben, was uns angeboren ist).

Und mit Ü50? Ende Feuer?

Und jetzt sind wir 50 oder älter.

Sex war einmal und bleibt eine hübsche Erinnerung?

Im Gegenteil! Jetzt fängt die Party erst an!

Ich glaube nicht an den in der Gesellschaft und von Ärzten zementierten Glauben, dass mit den Wechseljahren die Libido einer Frau abnimmt.

Ich glaube nicht daran, dass eine Frau mit der Menopause mindestens 10 kg zunimmt.

Ich glaube nicht daran, dass Vaginaltrockenheit eine Folge der Menopause ist.

Ich bin das beste Beispiel dafür!

Meine tiefste Überzeugung ist, dass es damit zu tun hat, dass wir Frauen nicht gelernt oder verlernt haben, unsere Sinnlichkeit und Sexualität bewusst und aktiv zu leben. Sex war einfach Teil des Lebens, mehr oder weniger genussvoll, wurde aber nicht wirklich zum Thema gemacht. Und in den Jahren der Karriere und Kinder war dafür nun mal einfach keine Zeit und schon gar keine Energie. Darum ist es jetzt an der Zeit, dieses Thema anzugehen. Jetzt! Mit der Erfahrung, die wir haben, gelingt alles besser und wir müssen niemandem etwas beweisen.

Ob wir diesen Wechsel als Chance betrachten.

Ob wir es akzeptieren können, dass sich unser Körper verändert.

Ob wir uns erst recht sinnlich fühlen und damit weiblich, intuitiv, kreativ und einfach gut fühlen wollen!

Was braucht es, damit ich mich sinnlich fühle und damit auch sexuell erregt werden kann?

Freiraum in mir selbst – Mich selbst als, die, die ich bin, akzeptieren – Mich annehmen – Die Kontrolle loslassen und spielen – Freude an der Lust haben – Alles, was ich tue, lustvoll und mit Hingabe tun – Mich selbst pflegen aus Freude an mir selbst – Nichts von meinem Gegenüber wollen, einfach sein aus Freude am Sein – Die Angst loslassen, nicht zu gefallen – Nichts von niemandem erwarten – Mir selbst gestatten mich gehen zu lassen – . . .

Was, wenn ich dir sage, dass wenn du deine Sinnlichkeit wieder aktivierst, dass du dann sogar in deinem Business und Beruf zu mehr Erfolg kommst

Was, wenn ich dir sage, dass wenn du durch die Aktivierung deiner Sinnlichkeit zu mehr Kunden und zu besseren Geschäftsabschlüssen kommst?

Was, wenn ich dir sage, dass wenn du durch deine aktiv gelebte Sinnlichkeit frischen Wind in deine Beziehung bringen kannst und sich der Sex mit deinem langjährigen Partner wieder anfühlt wie damals, als ihr euch kennen gelernt habt, aber tiefer, näher und einfach schöner, weil so viel Vertrautheit da ist?

Was, wenn ich dir sage, dass wenn du deine Sinnlichkeit genussvoll lebst, du gesünder bist, deine Haut strahlt und du dich einfach so rundum wohl fühlst, so dass andere dich fragen: «Was ist denn mit dir passiert? Du siehst so toll aus! Du bist irgendwie anders!»

Und das alles ist auch nach 50 noch möglich. Und wie!

Du kannst das alles wiederaufleben oder sich neu entwickeln lassen. Es ist in dir drin. Es ist in dir angeboren.

Genau dazu habe ich Programm kreiert, weil ich an all die Frauen gedacht habe wie ich, die mit 54 ihre Sinnlichkeit neu entdeckt hat.

Ich will, dass jede diese Erfahrungen auch machen kann.

Ich begleite als Coach Frauen in ihre Sinnlichkeit, in ihre Weiblichkeit und damit in ihre angeborene Kraft. Ich konnte immer wieder so schön beobachten, wie Klientinnen von mir so richtig durchstarten konnten, weil sie sich

Ich sage #jetzterstrecht .

Ich sage: Leben deine Sinnlichkeit und du wirst in deinem Alter mehr Spass am Leben habe als in jungen Jahren.

Und vergiss nicht:

Dare to be you

A Shakti Goddess